Streckenverlauf (3.100 km)
Dielheim - Basel (Grenze CH) - Como
(Grenze ITL) - Milano - Modena - Ancona (Fährhafen) - Igoumenitsa (Grenze GR) -
Parga - Nafpaktos - Volos - Kalambaka (Meteora) - Igoumenitsa - Korfu - u.zurück
Tourempfehlungen:
Meteora - Klöster
Campingplatz:
Camping 'Meteora'. Kleiner Platz
in Kalambaka mit erstklassiger Sanitärausstattung.
Nach unserer ersten Fahrt nach Hellas wollten wir auf
der zweiten Tour das Festland besuchen. Highlights gibt es hier laut Reiseführer ebenfalls genug.
Dauer:
16 Tage
Teilnehmer:
Matthias (Suzuki GSX750EF)
Karin & Josef (Triumpf Tiger 900)
Erlebtes
Aus den guten Erfahrungen des Vorjahres waren die Etappen wieder so eingeteilt, dass das erste Ziel der Übernachtungsplatz in Modena war, dann ging es tags darauf bis zum Fährhafen.
Wir trafen uns um 7.00 Uhr in der
Frühe und fuhren die Autobahn nach Basel. Es war noch trocken, aber stark
bewölkt. Kaum in Basel waren schon die ersten Regentropfen auf dem Visier zu
vermelden. Wir tankten die Motorräder auf und zogen gleich die Regenkombis über.
Hinter Basel ging der Regen dann richtig los. Die zweite Tankpause wurde auf der
Gotthard-Raststätte eingelegt, und wir hegten schon die Hoffnung, dass nach dem
Tunnel die Sonne scheint. Der Tunnel war wie üblich wieder heiß und stickig und
kurz vor dem Ende fing meine Tiger das Ruckeln an. Natürlich ist das das Letzte
was man als Biker brauchen kann - eine streikende Maschine in einem stinkenden
Tunnel. Mit dem letzten Schwung konnte ich noch die Tunnelausfahrt bewältigen.
Vermutlich war es der Tankrucksack, der an der neuen Maschine die Tankbelüftung
blockierte. Nach neuer Positionierung ging es wieder ohne Probleme voran.
Tatsächlich war nach dem Tunnel das Wetter deutlich besser geworden, doch
nach richtig Sonnenschein sah es in unserer Fahrtrichtung nicht aus. Nach Como
ging es schon wieder los. Das Wetter verfolgte uns bis nach Modena auf den
Übernachtungsplatz.
Da üblicherweise eine Schlechtwetterfront im Juni in Italien sich nicht lange
hält und das Wetter in der Nacht aufklart, bauten wir die Zelte in der Nähe der
Sanitärgebäude auf. Kochen konnten wir bei den Sitzgelegenheiten vor den
Duschen, sodass eine warme Mahlzeit kein Problem war. Wir begaben uns früh in
die Zelte und freuten uns schon auf den sonnigen und trockenen nächsten Tag.
* * *
Der Morgen begann leider so wie der
Abend geendet hatte. Nach dem Erwachen sah ich eine Wasserperle auf dem
Zeltboden. Beim Wegwischen gab der Zeltboden merkwürdig nach und mir schwante
schon Übles. Da hörte ich Matthias vor dem Zelt. Schmatzenden
entfernten sich seine Schritte.
Der Blick ins Vorzelt gab einen Vorgeschmack auf die Situation. Die
Motorradstiefel schwammen in einer einzigen Pfütze und die Helmfutter waren mit
Wasser voll gesogen. Beim Öffnen des Außenzelts sahen wir auf einen fast 15 Meter
im Durchmesser großen See - unsere Zelte mittendrin.
Wir schleppten die Ausrüstung vor das Sanitärgebäude, und kochten uns einen
heißen Kaffee. Die Helme konnten wir im Sanitärgebäude mit einem geliehenen Fön
wieder einigermaßen trocken kriegen. Die Ausrüstung musste nass verpackt werden.
Gegen 11.00 Uhr brachen wir auf.
Auch im weiteren Verlauf brachte das Wetter keine Besserung. An der Küste
angelangt, war es über dem Meer sogar wolkenfrei. Doch nach dem letzten Auftanken
mussten wir nochmals durch eine Regenfront fahren. In Ancona waren wir
dann heilfroh gegen 20.00 Uhr auf die Fähre zu kommen. Diesesmal hatten wir die
Kabinen nicht vorgebucht und kamen so in den Genuss einer
Vier-Bettkabine-Außenkabine zum Preis einer Drei-Bett-Kabine. Nach einer Dusche
ging es uns allen deutlich besser und bald nach dem Abendessen zogen wir uns in
die Kabine zurück.
* * *
Der Seetag wurde aber wetterseitig auch nicht besser. Das Meer war wohl ruhig, aber von Sonne keine Spur. Als wir abends um 22.00 in Igoumentisa ankamen, war es selbst dort noch bewölkt. Aber zunächst gab es schon mal Schwierigkeiten von Bord zu kommen. Ein Kühlzug, der direkt unter der eingefahrenen Auffahrt zum Oberdeck stand konnte wegen seiner ausgelutschten Batterie nicht wegfahren. Nach etlichen Versuchen das Teil per Ersatzbatterie zu starten, kam endlich ein zweiter Fernfahrer und stellte seine Zugmaschine zur Überbrückung zur Verfügung.
Erst spät, um 23.00 Uhr, kamen wir
von Bord. Jetzt war an einen Campingplatz natürlich nicht mehr zu
denken. Wir machten uns deshalb auf die Suche nach einem Zimmer. An einer
Tankstelle wurde uns geholfen. Ein Mann aus der Umgebung wollte uns in seinem
neuen Haus einquartieren. Allerdings war dies weit außerhalb der Ortschaft auf
einem offenen Gelände. Lediglich ein Hundezwinger war in unmittelbarer Nähe.
Bewohnt war das Haus noch nicht. Wir
lehnten dankend ab und suchten weiter. Eine Ortschaft weiter hatten wir dann
Glück. In einer Pension in Strandnähe fanden wir Unterschlupf. Nach dem wir
unsere Ausrüstung verstaut hatten, machten wir uns auf den Weg Richtung Strand.
Dort an der Promenade hatten wir eine offene Pizzeria gesehen.
Höflicherweise fragten wir unseren Hausherren, ob sein Lokal noch geöffnet
sei. Ganz selbstverständlich bat er uns zu Tisch und schickte seine Frau in
die Küche. Wir wurden mit Fleisch,
Zaziki und Kartoffel versorgt und konnten den Abend doch noch gemütlich auf der
Terrasse beenden.
* * *
Der nächste Tag begann unerwartet mit herrlichem Sommerwetter. Kein Wölkchen war mehr am Himmel zu sehen.
Wir bekamen
noch ein Frühstück und machten uns dann auf den Weg. In Parga fanden wir einen
Campingplatz unweit des Strandes. Zwischen Zitronenbäumen schlugen wir die immer
noch nassen Zelte auf. Danach erfolgte die Strandinspektion, welche sehr positiv
ausfiel. In unmittelbarer Nähe hatten wir eine Strandkneipe und 3 kleinere
Restaurants. Parga selbst war schon ein kleiner Fußmarsch von etwas 1,5
Kilometer.
Wir blieben noch 2 Tage und machten uns dann mit den ersten Sonnenbränden im
Gepäck wieder auf den Weg.
* * *
Unser nächste Etappe führte nach Süden an den Golf von Korinth.
Dort hatten wir einen Zeltplatz an der Küste ausgesucht. Leider war dieser aber nicht nach unseren Vorstellungen, direkt an der Durchgangsstraße, weit jeglicher Ortschaft. Wir fuhren ein Stück weiter und fanden einen Platz gegenüber eines Dörfchens oben am Berg. Nach Inspektion des Platzes und einem Abendessen im einzigen Restaurant wollten wir aber am nächsten Tag lieber weiter, da weder ein schöner Strand noch die Ortschaft zum Verweilen einlud. Dafür wurde die Nacht umso spektakulärer. Man hörte sogar Wölfe heulen und entsprechend schwer fand man in den Schlaf.
* * *
Weiter führte unsere Route in den Westen des Festlandes nach Volos.
Auffallend warm war es in dieser Ecke Griechenlands. Fast kein erfrischendes Lüftchen. Selbst das Wasser war so warm, dass man es gerade noch als Erfrischung bezeichnen konnte. Von hier aus machten wir eine Tour durch das Pyrgos-Gebirge, welches stark bewaldet und der Sage nach die Heimat der Zentauren war. Wir blieben noch weitere 2 Tage und genossen die Zeit an der schönen Strandbar des Zeltplatzes und der köstlichen Küche.
* * *
Station 4 führte wieder quer durch das Festland zurück in östlicher Richtung. Hier wollten wir die Meteora-Klöster in Kalambaka ansehen. Schon bei der Anfahrt öffnete sich vor uns das Tal und man sah diese riesengroßen Steinsäulen mit den Klöstern.
Das Bild war wirklich beeindruckend. In Kalambaka fand sich auch ein guter Platz mit hervorragender Sanitäraustattung. Nach dem Aufbau der Zelte fuhren Karin und ich schon mal die Zugangsstraße zu den Klöstern, während sich am Himmel schon ein ordentliches Gewitter zusammenbraute. Der Ausblick hoch oben auf der am Parkplatz vor den Klöstern war wirklich atemberaubend. Man konnte die ganze Ebene einsehen. Die nahenden Gewitterwolken und die klare Luft sorgten für eine gespenstische Stimmung. Wir waren kaum zurück am Platz als sich der Himmel öffnete. Anfangs noch in den Zelten beschlossen wir nach einer Stunde den Rest des Regens noch im Cafe am Platz abzuwarten. Nach gut 2 Stunden gleichmäßigem Wolkenbruch kam die Sonne wieder durch. Abends liefen wir dann die bereits ausgekundschaftete Zugangsstraße hoch, an der einige schöne Restaurant lagen. Ein deftiges Abendessen mit Hauswein folgte dann zum Abschluss des Tages.
* * *
Am nächsten Tag haben wir 3 der Klöster besichtigt, wobei bei allen noch Räume ohne Stromversorgung, Küche mit offenen Feuer, Gebeinehäuser und die berühmten Seilwinden, der ehemalig einzige Zugang zu den Klöstern, zu besichtigen waren.
Der zweite Tag wurde in Kalambaka verbracht. Besichtigung einer der ältesten Kirchen und gemütliches Sitzen zum Kaffee und Abendessen war angesagt.
* * *
Am Folgetag studierten wir nach dem Frühstück unsere Karten. Zeitlich waren wir gut vorangekommen und eine Etappe an der Küste mit abschließenden Bade- und Erholungstagen sollte noch drin sein. Da in Richtung Igoumenitsa wenig Auswahl zur Verfügung stand, beschlossen wir die restlichen Tage nach Korfu überzusetzen. Auf einer der offenen Fähren ging es Mittags auf die Insel.
Auf Korfu fuhren wir erst einmal durch Korfu-Stadt in einen Außenbezirk. Dort fanden wir einen Platz zum campen. Als wir hörten, dass das Anmieten eines Hauszeltes nur unwesentlich teurer ist als der Platz für ein eigenes Zelt, leisteten wir uns ein bisschen Luxus. Im Hauszelt hatten wir richtige Liegen, einen Kühlschrank und sogar Gartenmöbel. Der Strand schloss unmittelbar am Zeltplatzausgang an und Strandkneipen waren auch genügend da. So wollten wir die letzten Tage, bis auf ein Rundfahrt quer durch Korfu und der Stadtbesichtigung von Korfu, relaxen und am Strand faulenzen.
* * *
Etwas abschreckend musste man allerdings die touristisch voll erschlossene Küste ansehen. Überall waren Jetski und Fallschirm an Booten zu sehen. Die angenehme Seite war natürlich ein schönes Radler an der Strandbar. Leider gingen uns letztendlich die Urlaubstage aus und wir mussten die Heimreise antreten.
Diese verlief ohne Probleme. Selbst das Durchfahren der Schweiz gelang diesesmal ohne den obligatorischen Regenschutz.
Fazit:
Auch die zweite Griechenlandreise haben wir sehr genossen. In Planung und im
Gespräch war schnell eine weitere Tour mit Insel-Hopping der bekannten
Kykladeninseln.