Ötztal - Ledro-See (1995)                           

Streckenverlauf (1.476 km):      
Dielheim -  Reutte - Imst - Lago di Garda - Lago di Ledro - Reschen - Reutte - Dielheim

Anfahrtskarte:   Ötztalkarte     Gardasee

       

 

Tourempfehlungen:

  Timmelsjoch - Jauffenpass - Brenner
    Mit dieser Tour wird einer der höchsten Pässe dieser Region befahren. Nur im Hoch-

    sommer möglich.

  Tour über den Monte Baldo (Ostseite) mit einigen schmalen Sträßchen incl. ungeteerte, 
     alte Militärpässe. Trotzdem auch mit Straßenmopeds möglich.


Campingplatz:
  Imst:
     Schöner Platz direkt am Freibad am Südende
  Camping Molina die Ledro
     am westlichen Ortsende direkt am See

 

 

Als zweite Tour in diesem Jahr wollten wir ins Ötztal und dort zum ersten Mal über das Timmelsjoch. Im weiteren Verlauf verabredeten wir uns mit Martina & Rolf, die schon eine Woche vorher nach Elba loszogen, am Lago di Ledro (Gardasee).

Dauer:             8 Tage
Teilnehmer:      Karin & Josef (Triumph Tiger 900)

 

Erlebtes:

Die Tour war folgendermaßen eingeteilt:
1. Etappe: Dielheim - Reutte - Imst (389 km)
2. Etappe: Timmelsjoch - Jauffenpass- Brenner - Imst (300 km Tour)
3. Etappe: Imst - Bozen - Ledro (288 km)


Wir begannen die Tour Sonntags gegen 11.00 Uhr. Am späten Nachmittag erreichten wir bei wunderbarem Sommerwetter Imst und bauten unser Zelt auf. Das Abendessen wurde auf dem Benzinkocher gekocht und eine Flasche Rotwein gehörte schon zum Ritual.

Campingplatz in Imst

                                                                          * * *

Beim Frühstück lachte bereits wieder die Sonne. Nach einem Croissant und frischem Kaffee machten wir uns auf den Weg ins Ötztal. Dort ging es erst einmal ziemlich langweilig und stur geradeaus,...

Ötztal-Einfahrt

...bis am Ende des Tales der Anstieg auf das Timmeljoch begann. In vielen Kehren schraubt sich dort die Straße nach oben. Und dort...wie sollte es anders sein...hielten die Össis's die Hand auf und kassierten kurz vor der Passhöhe eine Maut ab.

Auf der anderen Seite fuhren wir bis St. Leonhard, wo wir über einem kleinen Bach die Pizzeria 'Beim Brückenwirt' entdeckten. Laut Wandtafel gibt es dort die schärfsten Pizzen weit und breit. Wir entschieden uns für eine Spaghetti Carabonara, die wir genüsslich unter den Sonnenschirmen einverleibten. Während dessen begann an den Tischen um uns herum das große Pfeifen und schwitzen, was uns bewies, dass die Pizza hielt was versprochen wurde.

Zurück ging es über die eigentlich unspektakuläre alte Brennerstrasse nach Innsbruck. Auf dem restlichen Stück bis Imst lauerte uns dann doch tatsächlich noch eine Regenwolke auf. Nach einem kräftigen Guss war aber alles schon wieder vorbei.

Abends wollten wir im Städtchen gemütlich zum Essen und mussten feststellen, dass in Imst die Bordsteine ab 19.00 Uhr hochgeklappt werden. Kein Betrieb weit und breit. In einer etwas versteckten Pizzeria kamen wir dann aber noch zum Abendbrot.

* * *

Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen um an den Lago di Ledro am Gardasee weiter zu ziehen. Dort hatten wir uns mit Martina & Rolf verabredet, die gerade aus der Toskana und Elba auf dem Rückweg waren. Wir entschieden uns für die Direktroute über die Brennerautobahn, Bozen und Trento und kamen am frühen Abend am Ledro an. Schon am Eingang entdeckten wir Martina & Rolf. Nach dem Aufbau und einer entspannenden Dusche ging es dann Abends ins Städtchen. Dort machten wir zum ersten Mal die Bekanntschaft einer Spaghetti Alio e olio (Knoblauch und Öl). Mit dem dazugehörenden Fläschchen Wein erreichten wir bald die nötige Bettschwere und machten uns wieder zurück zum Campingplatz.

* * *

Am nächsten Morgen wurde ein gemütliches Frühstück eingenommen...

Frühstück in Molina di Ledro

...und dann ging es in Richtung Monte Baldo. Rolf hatte eine Route ausgeknobelt, die über einsame schmale Bergsträßchen und Militärpässe über den Berg, immer mit Blick auf den Lago, führte. Erste Station war eine kleine Berghütte. Dort oben war die Witterung doch ziemlich frisch und neblig kühl.

Felsentor am Monte Baldo

In einem Restaurant machten wir Pause. Während wir auf der Terrasse mit Blick zum See saßen, zog von unten eine große Wolke auf und schon saßen wir im dichten Nebel. Wir zogen weiter über die ersten unbefestigten Straßen und kamen nachmittags auf einer Berghütte zum Ausruhen. Dort trafen sich auch die hiesigen Forstarbeiter und ein Weicharschpärchen mit einem Motorradanhänger mit 2 Pegasos drauf. Nachdem sie einen Blick auf unsere leicht vermatschten Bikes und den unbefestigten Weg geworfen hatten, wollten sie lieber ihre Motorräder schonen. Weia...!

Rast in der Berhütte

Wir genehmigten uns jeder einen Cappuccino und fuhren dann über eine steile Abfahrt wieder hinab zum Lago. Von dort ging es nordwärts Richtung Riva und zurück.

Abends ging es zum stadtbekannten Spaghettihaus in Molina di Ledro. Dort mussten wir zwar eine halbe Stunde auf einen Platz warten, was dies stellte sich als lohnend heraus. Das vollbesetzte Haus bot wirklich Kost vom Feinsten.

* * *

Die nächste Tour führte Tag darauf in Hinterland und in großem Bogen um die Lago di Idro. Dort machten wir die zur Mittagszeit Rast für ein Vesper mit Mortadella und frischem Brot.

Rast am Lago di Idro

Zum frühen Abend waren wir wieder zurück am Ledro und konnten uns gerade noch eben in die Zelte retten, bevor ein kräftiges Nachmittagsgewitter losbrach. Wir machten aber aus der Not eine Tugend und nutzen die feuchte Zeit um im Campingplatzrestaurant einen heißen Cappuccino zu schlürfen.

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Am nächsten Morgen war für Rolf und Martina die Rückfahrt angesagt. Nachdem sie sich um 10.00 Uhr verabschiedet hatten, fasten wir kurzerhand aufgrund der inzwischen unklaren Wetterlage, auch den Entschluss den Rückweg anzutreten und nochmals zwischen zu übernachten. Wir fuhren also um 11.00 Uhr los, über das Hinterland nach Madonna di Campiglio und von dort aus über den Passo Tonale. Vor dem Gaviapass mussten wir nochmals zur Tanke und trafen dort 3 Biker die ihre Regenkombis zum Trocknen ausgebreitet hatten. Sie kamen gerade über den Gavia und hatten eine ordentlich Dusche abbekommen. Wir fuhren aber unerschrocken in die Passauffahrt.

Passüberfahrt Gavia

Schon dort fing es leicht zu regnen an. Während wir uns über die ungeteerte Straße durch viele Serpentinen hochschraubten wurde die Witterung immer schlechter. Auf dem Pass wurden wir dann sogar noch von einem Hagelschauer erwischt.

In Bormio, vor dem Anstieg ins Stilfser Joch, hatten wir wieder Sonnenschein. Dann ging es durch die wunderbaren Kehren des Stilfser Jochs bis zum Kamm auf 2.757 üNN.

Serpentinen hoch zum Stilfser Joch

Wir schlugen in Richtung Schweiz ein und wurden am Grenzübergang erst einmal ordentlich gefilzt. Es war wohl aber mehr die Neugier und die Langeweile der Grenzer dort oben, als ein tatsächlicher Verdacht. Nach Durchsicht der Papiere und beäugen der Tiger ließen sie uns wieder weiter ziehen. Über unbefestigte Abfahrten ging es wieder bergab, wobei sich langsam aber allmählich meine Hinterradbremse verabschiedete. Das Bremsöl war so heiß geworden, dass kein Bremsdruck mehr aufgebaut werden konnte. Diese Phänomen ist aber berüchtigt für die steilen Abfahrten am Stilfser.

Danach ging es in Richtung Reschen wo wir abermals eine schöne fette Gewitterfront vor uns hatten.
Da die Weiterfahrt mit der erneuten Aussicht auf eine kräftige Dusche wenig Sinn machte, quartierten wir uns in Reschen ein. Abends gab es in einem Restaurant noch einmal guten Salat und Holzofenpizza.

* * *

Am Morgen waren die Straßen noch nass, der nächtliche Regen hatte aber aufgehört. Über Landeck ging es zurück auf den Fernpass und in den Allgäu. Am späten Nachmittag erreichten wir wieder Dielheim.

 

Fazit:
Die gefahrene Strecke eignet sich besonders um einige der schönsten und höchsten Pässe dieser Ecke zu verbinden. Für einen Kurzurlaub immer wieder interessant.