Gargano und Rom (2000)      

Streckenverlauf (2.986 km)
Dielheim - Basel (Grenze CH) - Como(Grenze Italien) - Mailand - Ancona - Vieste - Rom - Como - Locarno - Dielheim
 

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Reisezeit:
Am besten eignet sich die Zeit ab Mitte Mai bis Ende September.

    Am Gargano herrscht eigentlich immer mildes, sommerliches Klima.
    In den Hochsommermonaten muss man in Rom mit 40 Grad rechnen.
   

Tourempfehlung:

   Foresta Umbra, eine Urwaldlandschaft im Hinterland des Gargano.

   Rom: Trevi-Brunnen, spanische Treppe, das antike Rom, Kolosseum,
     Katakomben.

 

Campingplatz:

  Am Gargano gibt es Campingplätze von luxuriös bis einfach.
     Wir hatten uns für einen einfachen Platz, nahe der Stadt Vieste
     entschieden.

  In Rom am besten einen Platz in unmittelbarer Nähe der Metro suchen. Die Metro
     ist das beste und schnellste Verkehrsmittel in Rom.
     Auf unseren Platz gab es zwar einen platzeigenen Buszubringer, der kostete
     aber soviel wie die tägliche Verbundkarte Metro-Busse-Straßenbahnen.

 

 

Ein Kollege schwärmte schon vor Jahren von der herrlichen Küste am Gargano. Der Stiefelsporn Italiens schreckte mit der weiten Anfahrt bisher etwas ab. Eingeteilt in drei Etappen war dies aber angenehm zu bewältigen.


Dauer:            14 Tage
Teilnehmer:     Karin & Josef (Triumph Tiger 900)
 

Erlebtes
 

Die Anfahrt an den Gargano teilten wir in 3 Abschnitte:

1. Etappe: Dielheim - Basel - Como - Bellinzona (500 km)
2. Etappe: Bellinzona - Mailand - Modena - Ancona (535 km)
3. Etappe: Ancona - Pescara - Vieste (382 km)

Der erste Teil der Tour verlief bis zum Gotthard ohne Probleme. Am Gotthard entschieden wir uns, wie die Jahre zuvor, für eine Passfahrt um den schrecklichen Dieselmief im Tunnel zu umgehen. Kurz nach der Passabfahrt prasselte ein Wolkenbruch auf uns nieder. Wir retteten uns schleunigst auf einen Rastplatz mit Überdachung. Nach etwa 20 Minuten war das Schlimmste überstanden. Wir zogen die Regenkombis über und fuhren weiter. Da wir gut im Zeitplan lagen, wollten wir sogar noch an Bellinzona vorbei, als wir dort auf das nächste Gewitter trafen. Es machte wenig Sinn bei der Witterung weiter zu fahren und so bogen wir schließlich doch auf unseren Übernachtungsplatz ab. Kaum an der Rezeption angekommen, öffnete der Himmel wieder alle Schleusen. Wir nahmen erst einmal unter auf der überdachten Terrasse Platz und genehmigten uns einen heißen Cappuccino und ein frisches Croissant. Fast noch eine komplette Stunde groß es in Strömen weiter. Große Pfützen hatten sich schon auf dem Platzweg gebildet. Nachdem der Regen aber abklang, suchten wir uns einen Platz und bauten auf.

Als wir gerade an unserem Tisch mit dem Kochen beginnen wollten, wurden wir von unserem Campingnachbarn angesprochen, der uns prompt seine Markise anbot, um bei einsetzendem Regen in Ruhe essen zu können. Wir kamen ins Gespräch und wurden von ihm gleich zu einem hochprozentigen Aufwärmer eingeladen. Nach zwei Kurzen war uns wieder ordentlich warm und mit viel Mühe brachten wir auch noch unser Essen auf den Tisch. Danach machten wir uns mit ordentlich Bettschwere in die Schlafsäcke.

* * *

Am Morgen waren alle dunklen Wolken verschwunden. In der Morgensonne bauten wir ab und machten uns auf den Weg an die Adria. Gegen Nachmittag trafen wir uns südlich von Ancona einen Platz, auf dem wir einen Tag Pause einlegen wollten. In San Elpidio fanden wir eine großen aber auch teuren Platz. Dort verbrachen wir zunächst mal einen Strandtag bevor es weiter Richtung Gargano ging.

* * *

Die Reststrecke bewältigten wir am vierten Tag. Wir fuhren an einigen schönen Campingplätzen vorbei und kamen schließlich nach Vieste. Ein etwas außerhalb liegender Platz mit allem Luxus wollten wir schon mal nicht annehmen. Es bestand weder die Möglichkeit die Maschine am Zelt zu parken, noch wäre ein Fußmarsch in die Stadt möglich gewesen. Gleich am Ortsausgang in südlicher Richtung entdeckten wir noch einige weitere Plätze. Wir entschieden uns schließlich für einen einfach ausgestatteten Platz direkt in Stadtnähe.

* * *

Hier hatten wir nur 50 Meter zum Strand und...

Blick auf die Garganoküste

...auch unzählige Strandkneipen in unmittelbarer Nähe. Abends wurde das Städtchen erkundet. Wir fanden eine schöne Hafenkneipe mit Terrasse.

Blick vom Hafenrestaurant in Vieste

Mit einen schönen Landwein, Fisch und Orichette ließen wir den Abend ausklingen. Am nächsten Tag war Strand und Sonne angesagt.

Küstenabschnitt bei Vieste mit dem schneeweißen Monolith "Pizzomunno"

 Wir liefen den weiten Sandstrand ein gutes Stück ab und inspizierten einige der schönen Strandrestaurants. Am Abend entdeckten wir unweit des Hafen ein Feinschmeckerrestaurant mit schönem Balkon zum Meer. Dort konnte leider die Spezialität, gegrillte Sepia, nicht gekostet werden. Wir fanden trotzdem etwas Geeignetes auf der großen Speisekarte. Zurück am Platz hatten wir Nachbarschaft bekommen. Das italienischen Pärchen war wohl reichlich ausgehungert und brachte so den angrenzenden Platzteil um seine Nachtruhe.

Am Folgetag machten wir eine ausgedehnte Rundfahrt um den Gargano. Über die Foresta Umbra ging die Fahrt wieder zurück nach Vieste. In der Foresta erkundigten wir uns beim Forstamt über Wanderwege und Aussichtpunkte um einen Ausflug dorthin zu planen. Diesen gingen wir gleich am folgenden Tag an. Durch den dichten Wald liefen wir auf Wanderwegen etwa 2 Stunden und fuhren dann zurück zur Küste.
Unser letzter geplanter Abend wurde dann noch zum nächtlichen Fiasko. Gegen 01.30 Uhr begann ein großer LKW den Kanal außerhalb des Platzes mit einer Kanalfräse aufzubohren. Erst gegen 04.30 Uhr war die Aktion beendet und wir bekamen noch ein paar Stündchen Schlaf geschenkt.

* * *

Tags darauf nahmen wir Kurs gen Rom. Dies war zwar zunächst nicht fest eingeplant - wir wollten jedoch schon die Chance nutzen die heilige Stadt endlich mal zu sehen. Wir durchquerten also die Abruzzen in sengender Hitze. In Rom suchten wir uns einen Platz am Stadtrand. Von dort aus wollten wir per Bus oder Metro die Stadt besichtigen.

Unser Platz hatte einen eigenen Transferbus. Für diesen mussten jedoch täglich 6.000 Lire bezahlt werden. Im ersten Moment zwar nicht weltbewegend teuer, konnte man für diesen Preis in Rom eine Verbundkarte Bus-Metro-Straßenbahn für einen Tag lösen.

Am ersten Tag ging es morgens um 09.00 Uhr in die Stadt. Wir besichtigten die spanische Treppe...

Spanische Treppe

...und den Trevi-Brunnen.

Fontana di Trevi

Weiter ging es durch das antike Rom (Forum Romanum)...

Forum Romanum

... zum Kolosseum.

Blick auf das Kolosseum

Blick auf Gänge und Räume unter dem Arenaboden im Kolosseum

Dort herrschte aber so ein Andrang, dass wir uns zu Mittag lieber eine Kneipe in einer der Nebenstraßen suchten. Frisch gestärkt besichtigten wir den Bau und gingen dann weiter zum Circo Massimo. Diese Arena aus den bekannten Film 'Ben Hur' ist allerdings nur noch als großer Platz vorhanden,....

Die berühmte Ben Hur Arena "Circo Maximo"!!

...so dass wir erst einige Male an dem Areal vorbeimarschierten, bis uns dies auffiel.

Danach machten wir uns schnellen Fußes wieder zu unserer Busstation zurück um unseren Shuttlebus nicht zu verpassen.

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Am zweiten Rom-Tag besuchten wir den Petersdom. Dort besichtigten wir die Kathedrale, die Kuppel mit dem sagenhaften Blick über Rom,...

Blick von der Kuppel des Peterdom's

...sowie auch die Krypta. Um uns innerhalb von Rom ohne schweisstreibende Märsche zu bewegen, benutzen wir an diesem Tag die Metro. Diese kreuzt mit 2 Linien Rom über die Stazione Termini und alle Sehenswürdigkeiten sind in kürzester Zeit erreichbar.

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Am dritten Tag wollten wir zum Abschluss eine der Catacomben ansehen. Wir lösten in Rom wieder ein Verbundticket und fragten uns durch die Buslinien, bis wir endlich im Bus zur Catacombe San Callisto saßen. Dort bekamen wir, als einzige Deutsche, eine 2 Mann-Führung. Es ging tief in das Tuffgestein hinab, durch unzählige Kammern. Die Temperatur lag in den Gewölben bei etwa 16 Grad. Von dort aus besuchten wir noch die Therme von Caracalla. Leider waren dort viele Bereiche gesperrt. Nach dem Rundgang machten wir uns auf den Weg zurück zum Campingplatz.

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Am nächsten Morgen packten wir unsere Ausrüstung zusammen und schlugen wieder Heimatkurs ein. Wir nahmen uns die schweizer Seite des Lago Maggiore, Locarno als Ziel. Am frühen Abend trafen wir dort ein und fanden einen Platz direkt am Seeufer. Einen Tag Pause wollten wir uns vor der letztendlichen Heimfahrt noch gönnen.
Am nächsten Tag nutzten wir den kostenlosen Bootszubringer nach Tenero und machten eine Stadttour. Das Abendessen nahmen wir auf dem Campingplatzrestaurant ein. Dort probierten wir die Spezialität 'Rosmarinhähnchen'.

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Am nächsten Morgen ging es kurz nach Toreöffnung in Richtung Heimat. Wir erreichten Dielheim gegen 16.00 Uhr bei schönstem Sommerwetter.

 

Fazit:
Der Gargano ist eine der schönsten Ecken, die wir bisher in Italien fanden. Ein Abstecher nach Rom bietet sich regelrecht an.
An beiden Punkten waren wir gewiss nicht zum Letztenmal.